attomol® Hämochromatose Realtime TM 2

REF 1260

2 x 48 Bestimmungen

Anwendungshintergrund

Die Hämochromatose ist eine Störung der Eisenspeicherung, bei der es zur Ablagerung großer Mengen Eisen in den Parenchymzellen und damit zu einer Schädigung des betroffenen Gewebes kommt. Im vorangeschrittenen Krankheitsverlauf führt dies zu weitflächigen Gewebeschäden, Diabetes mellitus, Leberzirrhosen, hepatozellulären Karzinomen, Herzinsuffizienz, Arthritis und Pigmentierung [1][3]. Erste Symptome treten häufig zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr auf [2]. Durch die Eisenablagerung können über die Zeit folgende Organe geschädigt werden: Leber, Pankreas, Herz, Gelenke und Hirnanhangdrüse [4]. Die hereditäre Hämochromatose ist eine der häufigsten autosomal-rezessiven Störungen. Dabei beschreibt C282Y den Aminosäureaustausch von Cystein zu Tyrosin und H63D den Austausch von Histidin zu Asparaginsäure. Innerhalb der europäischen Bevölkerung tritt die Mutation C282Y zu ca. 10-15 % heterozygot und zu 0,25-1,0 % homozygot auf. Das mutierte Allel H63D findet man bei ca. 20-30 % der Europäer [1][2][3][5].
1996 wurde das Gen für Hämochromatose (HFE-Gen [HFE steht für „High Fe“, ein Eisenregulatorprotein] oder HLA-H-Gen) identifiziert. Seitdem wurde in zahlreichen Studien belegt, dass insbesondere die Mutation C282Y in engem Zusammenhang mit der Erkrankung steht [1]. Die Mutation für H63D könnte hingegen ein Co-Faktor zur phänotypischen Ausbildung der Eisenüberlagerung in Verbindung mit dem mutierten C282Y-Genotyp sein [5]. Eine genetische Testung wird empfohlen bei allen erwachsenen Patienten innerhalb Nordeuropas mit unerklärlich erhöhtem Serum Ferritin, zufälliger Transferrinsättigung und einem normalen Blutbild. Auch wird ein
Screening für Familienmitglieder empfohlen, nachdem eine Hämochromatose innerhalb der Familie diagnostiziert wurde [1]. Die Bestimmung der beiden HFE-Gene wird zur Unterscheidung zwischen primärer und sekundärer Hämochromatose empfohlen [15]. Das Screening wird nicht empfohlen, wenn die Diagnose innerhalb der Familie „C282Y und H63D gekoppelt heterozygot“ war [1]. Auch bei asyptomatischen Eltern von C282Y homozygoten Merkmalsträgern und Familienmitgliedern ersten Grades von C282Y heterozygoten Merkmalsträgern wird eine Testung nicht empfohlen [14]. Es sollte kein generelles Screening in der Bevölkerung erfolgen [1].

[1] Fitzsimons E. J. et al.: Diagnosis and therapy of genetic haemochromatosis (review and 2017 update). British Journal of Haematology, 2018, 181, 293-303.
[2] Adams P. C. et al.: Screening for iron overload: lessons from the HEIRS study. Can J Gastroenterol, 2009, 23:771-4.
[3] Adams P. C. et al.: Epidemiology and diagnostic testing for hemochromatosis and iron overload, International Journal of Laboratory Hematology, 2015, Vol. 37 (Suppl. 1), S. 25-30.
[4] Barton J. C. et al.: HFE gene: structure, function, mutations, and associated iron abnormalities. Gene 2015, 574(2): 179-192.
[5] Kowdley K. V. et al.: ACG Clinical Guideline: Hereditary Hemochromatosis. Am J Gastroenterol 2019, 114:1202-1218.
[14] Porto et al.: EMQN best practice guidelines for the molecular genetic diagnosis of hereditary hemochromatosis (HH), European Journal of Human Genetics, 2015, 1-7.
[15] https://www.schenk-ansorge.de/labor/content/59/haemochromatosegenetische- diagnostik, 2023-11-06.

Testkitbestandteile
Technologie
  • PCR-H2O
  • Prämix HFE C282Y TM 2
  • Prämix HFE H63D TM 2
  • Hot Start Taq DNA Polymerase (2 U/µL)
  • Gebrauchsanweisung

Mehr Informationen zur Realtime TaqManTM-Technologie finden Sie hier.

Kurzinformationen
Probe
DNS aus Blut
Geräte
LightCycler® 480
Mx3005P
AriaMx
Rotor-Gene® Q
CFX96TM
peqSTAR 96Q
MIC
Dauer
ca. 1,5 h
Bestimmungen
2 x 48 Reaktionen
Anlagen

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