attomol® PAI-1 Realtime TM 2
REF 1257
48 Bestimmungen
REF 1258
96 Bestimmungen


Anwendungshintergrund
Der Plasminogen-Aktivator-Inhibitor 1 (PAI-1) neutralisiert während der Fibrinolyse den endothelialen Gewebe-Plasminogen-Aktivator (t-PA). Durch diesen Vorgang wird die Plasminbildung limitiert und damit die Spaltung des Fibrins eingeschränkt. Ein Überschuss an PAI-1 führt zu einer Störung des fibrinolytischen Systems, denn es kommt zur Ansammlung von Fibrin in den Gefäßen. Deshalb wird die erhöhte Serumkonzentration von PAI-1 als Risikofaktor für thromboembolische Erkrankungen diskutiert [1]. Der PAI-1-Überschuss kann u. a. durch den 4G/5G-Dimorphismus in der Promotorregion des PAI-1-Gens ausgelöst werden, welcher autosomal-rezessiv vererbt wird. Es handelt sich dabei um eine Deletion einer Guaninbase an Position -675 des PAI-1-Gens. Das 4G-Allel führt zu einer erhöhten Gentranskription, die aus der alleinigen Bindung des Transkriptionsaktivators resultiert. An das 5G-Wildtypallel hingegen kann auch der Repressionsfaktor binden. Durch die fehlende Bindung des Repressionsfaktors kommt es bei Trägern des 4G/4G-Genotyps zu einer bis zu 25 % höheren PAI-1-Konzentration im Plasma als bei Trägern des 5G/5G-Genotyps [2]. Eine erhöhte Konzentration an PAI-1 infolge erhöhter Expression von PAI-1 bei einem oder zwei vorliegenden 4G-Allelen führt also zu einem verminderten Abbau von Fibrinkomplexen und damit zu einer erhöhten Neigung für thromboembolische Krankheitsbilder [2][4]. Insbesondere bei Thrombose in Form von VTE (Venöse Thromboembolie ) und TVT (Tiefe [Bein-] Venenthrombose) wird dies durch mehrere (Meta-) Studien belegt [3][5][6][7], aber auch bei der koronaren Herzerkrankung besteht ein Zusammenhang [8].
Die Prävalenz des 4G/4G-Genotyps liegt in der deutschen Bevölkerung bei ca 30 % und des 4G/5G Genotyps bei ca. 48 % [3]. Die Leitlinien „Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und der Lungenembolie“ stehen einer Bestimmung des PAI-1 4G/5G-Polymorphismus kritisch gegenüber, da es noch nicht ausreichend belegt sei, dass ein Zusammenhang zur Thromboseausbildung besteht [9].
[1] Sartori M. T. et al.: 4G/5G polymorphism of PAI-1 gene promoter and fibrinolytic capacity in patients with deep vein thrombosis. Thromb. Haemost., 1998, 80, 956-960.
[2] Kohler H. P. et al.: Plasminogen-activator inhibitor type 1 and coronary artery disease. N. Engl. J. Med., 2000, 342, 1792-1801.
[3] Kvasnicka T. et al.: The frequencies of six important thrombophilic mutations in a population of the Czech Republic. Physiol Res., 2014, 63, 245-253.
[4] Huber: PAI-Resistenz als wichtiges Charakteristikum neuer Thrombolytika: Bedeutung von PAI-1 bezüglich der Ineffektivität einer Thrombolysetherapie. Universitätsklinik für Innere Medizin II (Kardiologie), Universität Wien 1999, 2: 1-6.
[5] Zhang Q. et al.: Plasminogen activator inhibitor-1 (PAI-1) 4G/5G promoterpolymorphisms and risk of venous thromboembolism - a meta-analysis and systematic review. Vasa 2020, 49 (2): 141-146.
[6] Huang G. et al.: Genetic association between plasminogen activator inhibitor-1 rs1799889 polymorphism and venous thromboembolism: Evidence from a comprehensive meta-analysis. Clinical Cardiology 2019, 42: 1232-1238.
[7] Sartori M. T. et al.: The PAI-I gene 4G/5G Polymorphism and Deep Vein Thrombosis in Patients with Inherited Thrombophilia. Clin Appl Thrombosis Hemostasis 2003, 9(4): 299-307.
[8] Li Y-y: Plasminogen Activator Inhibitor-1 4G/5G Gene Polymorphism and Coronary Artery Disease in the Chinese Han Population: A Meta-Analysis. PLoS ONE 2012, 7(4): e33511. doi:10.1371/journal.pone.0033511.
[9] S2-Leitlinie: Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und der Lungenembolie Aktueller Stand: 10. Oktober 2023
Testkitbestandteile
Technologie

- PCR-H2O
- Prämix PAI-1 TM 2
- Hot Start Taq DNA Polymerase (2 U/µL)
- Gebrauchsanweisung
Mehr Informationen zur Realtime TaqManTM-Technologie finden Sie hier.
Kurzinformationen
DNS aus Blut
LightCycler® 480
AriaMx
Mx3005P
Rotor-Gene® Q
CFX96TM
peqSTAR 96Q
MIC
ca. 1,5 h
48 Reaktionen
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Anlagen
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