Laut der Deutschen Gesellschaft für Implantologie e.V. (DGI) werden jährlich ca. eine Million Zahnimplantate eingesetzt. Eine steigende Anzahl davon sind festsitzende Titan-Implantate. Neben dem Nutzen für den Anwender durch das Implantat kommt es immer häufiger zu Erkrankungen des weichen und harten Implantat-umgebenden Gewebes. Hierzu zählen die periimplantäre Mukositis und die Periimplantitis. Letztere ist im Gegensatz zur Mukositis eine Entzündungsreaktion des Implantat-umgebenden Gewebes, die mit einem irreversiblen Knochenabbau, Vergrößerung von Zahntaschen und verstärkter Eiterbildung einhergeht [Hamdy AA, Ebrahem MA, 2011, J Oral Implantol., 37(3), 325-34.; Smeets R et al., 2014, Head & Face Medicine, 10(34), 2-13], was letztendlich zum Implantatverlust führen kann. Periimplantitis entsteht durch ein komplexes Zusammenwirken von Risikofaktoren wie Rauchen, genetischen Faktoren und bestimmten Bakterien der Mundflora. Die Wahrscheinlichkeit für das Entstehen von Periimplantitis liegt unter Berücksichtigung aller Risikofaktoren bei ca. 10 % [Mombelli A, Lang NP, 2000, Periodontol. 1998, 17, 63-76]. Eine bestimmte Form der Periimplantitis wird durch Titan induziert, aus dem die meisten der verwendeten Implantate bestehen. Für die Entstehung der Titan-induzierten Periimplantitis spielen vor allem genetische Faktoren und eine Hyperaktivität von Makrophagen, induziert durch Titanpartikel, eine Rolle. Zu den genetischen Faktoren gehören Polymorphismen in den Interleukin 1 (IL-1)-Genen IL-1A, IL-1B und IL-1RN, die sich auf dem Chromosom 2 befinden. Dabei wird durch die Polymorphismen ‑889 (C>T) von IL-1A bzw. +3954 (C>T) (ehemals +3953 [Armitage GC et al., 2000, J Periodontol., 71(2), 164-71]) von IL-1B eine erhöhte Produktion der Proteine IL-1a und IL-1b ausgelöst. Zudem führt der Polymorphismus +2018 (T>C) im IL-1RN-Gen zur verringerten Freisetzung des IL-1- Rezeptorantagonisten, so dass dessen entzündungshemmende Wirkung vermindert wird [Jacobi-Gresser E et al., 2013, Int. J. Oral Maxillofac. Surg., 42(4), 537-43]. Die Wahrscheinlichkeit für derartige Polymorphismen und damit das erhöhte Risiko für Zahnerkrankungen liegt in der europäischen Bevölkerung bei etwa 15 %. Die Bestimmung der genannten genetischen Faktoren trägt gemeinsam mit dem Titan-Stimulationstest dazu bei, schon im Vorfeld der Implantation eine Risikoabschätzung für die Titan-assoziierte Periimplantitis vornehmen zu können [von Baehr V, Schütt S, 2011, ZMK Sonderausgabe Implantologie, 27, 21-26].
attomol® Titan-Periimplantitis Realtime TM 2
REF 1259
3 x 48 Bestimmungen
Zweckbestimmung
Der Test attomol® Titan-Periimplantits-Realtime TM 2 dient zur unterstützenden Diagnostik der Titanunverträglichkeit bei Zahnimplantaten. Mit diesem Test kann die Bestimmung der Transition -889C>T im IL-1A-Gen, der Transition +3954C>T im IL-1B-Gen und der Transition +2018T>C im IL-1RN-Gen des humanen Genoms vorgenommen werden. Er ist ein manuell abzuarbeitender, qualitativer und auf Hydrolysesonden basierender Realtime-PCR-Test, der auf unterschiedlichen Realtime-PCR-Thermocyclern eingesetzt werden kann. Als Probenmaterial ist genomische DNS präpariert aus EDTA- oder Citratblut erforderlich.
Anwendungshintergrund
Testkitbestandteile
Technologie
- PCR-H2O
- Prämix IL-1A -889C>T RT TM 2
- Prämix IL-1B +3954C>T RT TM 2
- Prämix IL-1RN +2018T>C RT TM 2
- Hot Start Taq DNA Polymerase (2 U/µL)
- Gebrauchsanweisung
Mehr Informationen zur Realtime TaqManTM-Technologie finden Sie hier.
Kurzinformationen
DNS aus Blut
LightCycler® 480
AriaMx
Mx3005P
Rotor-Gene® Q
CFX96TM
peqSTAR 96Q
MIC
ca. 1,5 h
3 x 48 Reaktionen
Anlagen
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