attomol® GST M1/T1
REF 1051
20 Bestimmungen


Anwendungshintergrund
Die Glutathion-S-Transferasen (GST) gehören zu den Enzymen des Phase II-Stoffwechsels. Für einen großen Teil der GST sind Sequenzvariationen (Polymorphismen) bekannt, zu denen unter anderem die Varianten GST M1, GST T1 und GST P1 gehören. Der Verlust eines dieser Gene hat zur Folge, dass die entsprechende Glutathion-S-Transferase nicht mehr gebildet werden kann und demnach deren als Substrat dienende Metabolite nicht mehr abgebaut werden können. Aus diesem Grund wird den Glutathion-S-Transferasen eine wichtige Funktion bei der Detoxifizierung von Schadstoffen als auch Medikamenten im menschlichen Organismus zugesprochen. Ein Zusammenhang zwischen der Gendeletionen GST M1 und GST T1 und der Entstehung von Krankheiten wie verschiedenster Tumore wurde in vielen Studien untersucht. Dabei ergab sich ein gesicherter Zusammenhang von der erhöhten Wahrscheinlichkeit von Blasenkrebs und der Deletion von GST M1 [1]. Die Schlussfolgerungen der Studien hängen allerdings sehr stark davon ab, wie stark die Exposition der Probanden mit den Schadstoffen war, sowie von deren Häufigkeit und Dauer. Die Exposition an Schadstoffen kann vom Studiendesign nicht immer konkretisiert werden kann. Eine individuelle Bestimmung der GST M1- und GST T1-Deletionsvarianten wird vom RKI aufgrund der Auswertung der Metastudien nicht empfohlen.
Bei bestimmten Berufsgruppen, bei denen die Schadstoffe konkret benannt werden können, denen die Arbeiter ausgesetzt sind, kann die Bestimmung der GST-Deletionen sinnvoll sein, obwohl ein Großteil der Gesamtbevölkerung von den Deletionen betroffen ist [4]. So kann durch geeignete Schutzmaßnahmen die Exposition des konkreten Schadstoffes und damit das Risiko der dadurch induzierten Krankheiten reduziert werden [5].
Neuere Studienergebnisse liefern zudem Belege dafür, dass GST M1/T1-Null-Genotypen im Zusammenhang mit Endometriose [6] oder Asthma [7] stehen.
Prävalenz
In der kaukasischen Bevölkerung weisen etwa 50 % der Bevölkerung eine Gendeletion von GST M1 und 20 % eine Gendeletion vom GST T1 auf, während in anderen Ethnien die Häufigkeiten stark abweichen können [2][3].
[1] Engel L. S. et al.: Pooled analysis and meta-analysis of glutathione S-transferase M1 and bladder cancer: a HuGE review. Am J Epidemiol 2002, 156:95-109.
[2] Garte S. et al.: Metabolic gene polymorphism frequencies in control populations. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 2001, 10:1239-1248.
[3] Kasthurinaidu S. P. et al.: GST M1-T1 null Allele Frequency Patterns in Geographically Assorted Human Populations: A Phylogenetic Approach. PLoS ONE 2015,10(4): e0118660.
[4] Empfehlung des Robert Koch-Instituts: Genetische Polymorphismen (Sequenzvariationen) von Fremdstoff-metabolisierenden Enzymen und ihre Bedeutung in der Umweltmedizin. Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 2004, 47:1115-1123.
[5] Schulz T.G. et al.: Stellungnahme zur Bedeutung von genetischen Polymorphismen von Fremdstoff-metabolisierenden Enzymen in der Toxikologie. Umweltmed Forsch Praxis 2002, 7:232-246.
[6] Xiaoyan X. et al.: Association between glutathione S-transferase M1/T1 gene polymorphisms and susceptibility to endometriosis: A systematic review and meta-analysis. Experimental and Therapeutic Medicine 2016, 11: 1633-1646.
[7] Liang S. et al.: Significant association between asthma risk and the GSTM1 and GSTT1 deletion polymorphisms: An updated meta-analysis of case-control studies. Respirology 2013, 18, 774-783.
Testkitbestandteile
Technologie

- PCR-H2O
- PCR-Puffer IV
- Primer GST T1/M1
- Gebrauchsanweisung
Mehr Informationen zur Quicktype-Technologie finden Sie hier.
Kurzinformationen
DNS aus Blut
Thermocycler
Gel- oder Kapillarelektrophoresesystem
3-4 h
20 Reaktionen
Anlagen
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