attomol® GST P1 Quicktype

REF 1050

20 Bestimmungen

Anwendungshintergrund

Die Glutathion-S-Transferasen (GST) gehören zu den Enzymen des Phase II-Stoffwechsels. Sie konjugieren elektrophile Fremdstoffe oder deren Metaboliten mit L-Glutathion. Diese Reaktion wirkt in fast allen Fällen detoxifizierend, kann aber auch zu einer metabolischen Aktivierung führen [1]. Für einen großen Teil der GST sind Sequenzvariationen (Polymorphismen) bekannt, zu denen unter anderem die Varianten GST M1, GST T1 und GST P1 gehören. Der Polymorphismus GST P1 beruht auf einer Punktmutation und wird mit einer veränderten Enzymaktivität in Zusammenhang gebracht. Durch einen Basenaustausch (A zu G) kommt es an der Aminosäureposition 105 zu einem Aminosäureaustausch von Isoleucin zu Valin [2]. Dabei kann es je nach Substrat zu einer Verminderung oder Erhöhung der Enzymaktivität kommen, was zu vielfältigen klinischen Konsequenzen führen kann. Die mutierte Variante (Val) führt z.B. zum schwächeren Abbau einiger Substrate bei der Detoxifizierung des Körpers. Dies beeinflusst auch z.B. das Tumorsuppressorgen p53 oder auch K-ras-Mutationen, was u.a. in Zusammenhang mit dem vermehrten Auftreten von verschiedenen Krebserkrankungen wie z.B. Brustkrebs [5][6][7][8], Hoden-/ Blasenkrebs [9], Magen-Darmkrebs [10][11] oder auch Speiseröhrenkrebs [12] gebracht wird. Die Bedeutung des GST P1-Polymorphismus’ im Zusammenhang mit einem erhöhten Krebsrisiko, umweltmedizinischen Fragestellungen und der Metabolisierung bestimmter Arzneimittel wird analog zu den GST M1- und GST T1-Nullgenotypen in der Literatur kontrovers diskutiert.
GST P1 wird in vielen extrahepatischen Geweben exprimiert und metabolisiert unter anderem Verbindungen wie Acrolein und Chlordinitrobenzol [3][4]. Bei bestimmten Berufsgruppen wird es als sinnvoll angesehen, eine individuelle Bestimmung des GST P1-Polymorphismus’ durchzuführen. Hierfür sollten jedoch die konkreten Schadstoffe, welchen die entsprechende Person ausgesetzt ist, bekannt sein, um so das Risiko einer durch diese induzierte Krankheit zu minimieren [1].

Prävalenz
In der europäischen Bevölkerung weisen etwa 40-50 % der Bevölkerung das Val-Allel auf [4].

[1] Schulz T. G. et al.: Stellungnahme zur Bedeutung von genetischen Polymorphismen von Fremdstoff-metabolisierenden Enzymen in der Toxikologie. Umweltmed. Forsch Praxis, 2002, 7: 232.
[2] Dufour et al.: Genetic polymorphisms of CYP3A4, GSTT1, GSTM1, GSTP1 and NQO1 and the risk of acquired idiopathic aplastic anemia in Caucasian patients. Haematologica, 2005; 90:1027-1031.
[3] Empfehlung des Robert Koch-Instituts: Genetische Polymorphismen (Sequenzvariationen) von Fremdstoff-metabolisierenden Enzymen und ihre Bedeutung in der Umweltmedizin. Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch -Gesundheitsschutz 2004, 47:1115-1123.
[4] Rihs et al.: Glutathion-S-Transferase P1 (Genotypisierung). Senatskomission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe 2004, Analytische Methoden Band 2.
[5] Song et al.: Association of glutathione S-transferase T1, M1, and P1 polymorphisms in the breast cancer risk: a meta-analysis. Therapeutics and Clinical Risk Management 2016, 12:763-769.
[6] Tang et al.: Association of glutathione S-transferase T1, M1 and P1 polymorphisms in the breast cancer risk: a meta-analysis in Asian population. Int J Clin Exp Med 2015, 8(8):12430-12447.
[7] Romero et al.: Glutathione S-transferase P1 c.313A > G polymorphism could be useful in the prediction of doxorubicin response in breast cancer patients. Annals of Oncology 2012, 23:1750-1756.
[8] Farmohammadi et al.: Association analysis of rs1695 and rs1138272 variations in GSTP1 gene and breast cancer susceptibility. Asian Pac J Cancer Prev., 2020, 21(4):1167-1172..
[9] Deng et al.: GSTP1 and GSTO1 single nucleotide polymorphisms and the response of bladder cancer patients to intravesical chemotherapy. Sci. Rep. 2015, 5, 14000.
[10] Zhang et al.: Interaction between GSTP1 Val Allele and H. pylori Infection, Smoking and Alcohol Consumption and Risk of Gastric Cancer among the Chinese Population. PLoS ONE 2012, 7(10): e47178.
[11] Bao et al.: Association between the GSTP1 Codon 105 Polymorphism and Gastric Cancer Risk: an Updated Meta-analysis. Asian Pacific Journal of Cancer Prevention 2012, 13:3687-93.
[12] Song et al.: Association of GSTP1 Ile105Val polymorphism with risk of esophageal cancer: a meta-analysis of 21 case-control studies. Int J Clin Exp Med 2014, 7(10):3215-3224

Testkitbestandteile
Technologie
  • PCR-H2O
  • PCR-Prämix GST P1
  • Gebrauchsanweisung

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Kurzinformationen
Probe
DNS aus Blut
Geräte
Thermocycler
Gel- oder Kapillarelektrophoresesystem
Dauer
3-4 h
Bestimmungen
20 Reaktionen
Anlagen

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